Bereits seit 2007 ist der Engel der Kulturen ein Hoffnungssymbol für den interreligiösen Dialog von Juden, Christen und Muslimen mit seinen in einem Kranz befindlichen Symbolen Davidstern, Kreuz und Halbmond. Aber darüber hinaus ist es auch ein Symbol von allen Weltreligionen und Kulturen mit seinem Innenteil, dem Engel der Kulturen. Geschaffen haben ihn das Künstlerpaar Carmen Dietrich und Gregor Merten aus Burscheid. Sie wollen damit ein Zeichen des Friedens zwischen Religionen und Kulturen setzen. Seit Verleihung des Projektpreises der Interreligiösen Arbeitsstelle INTRA im Jahr 2013 an die Künstler und den Engel der Kulturen kennen wir uns, denn davor hat unsere interreligiöse Jugendarbeit der Franziskaner in Vingst den Projektpreis Apfelbaum von INTRA erhalten. So war ich als INTRA-Mitglied bei der Preisverleihung 2013 dabei und wurde seitdem Freund der beiden engagierten Künstler. So war ich auch bei der Verlegung der Boden-Intarsie in der Keupstrasse in Köln dabei. Viele dieser Boden-Intarsien wurden bisher an religiösen und kulturell wichtigen Orten in Deutschland, Bosnien, der Türkei und Israel gelegt. Aus den Innenteilen, die die Form eines Engels haben, wurde dann eine Säule gebildet, die irgendwann einmal nach Jerusalem kommen soll. Mit unserem Mitbruder Pier Battista Pizzaballa, Kardinal und Patriarch von Jerusalem, haben die Künstler bereits darüber gesprochen.
Nun wurde am 23.4.2024 diese Säule provisorisch vor dem Landtag von Nordrhein-Westfalen aufgestellt. Viele Schulen, aber auch Mitglieder des Landtages mit dessen Vizepräsidentin Berîvan Aymaz und der Innenminister von NRW Herbert Reul waren anwesend. Die Künstler hatten mich dazu eingeladen, denn eigentlich wollten wir in Vorbereitung dieses Tages an unserer Gemeinschaft der Franziskaner in Düsseldorf eine Boden-Intarsie verlegen. Das haben wir aber dann doch verschoben, weil es mindestens zwei Jahre Vorarbeit mit Schulen, jüdischen, muslimischen und christlichen Religionsgemeinschaften und unserer Gemeinde braucht, um das interreligiöse Ereignis gut einzubetten. Aber mit den Künstlern konnte ich dann noch einmal über geplante Gespräche mit den Franziskanern vom Heiligen Land und Kardinal Pizzaballa bezüglich der Friedenssäule in Jerusalem sprechen. Gebäcke der Bäckerei des Düsseldorfer Bürgermeisters Hinkel in Form des Engels der Kulturen wurden allen Teilnehmern geschenkt. Ein interreligiöses Ereignis der besonderen Art, unter Beteiligung vieler Schulen, die seit vielen Jahren im Rahmen dieses Projektes mit pädagogischen Materialien zum Engel der Kulturen arbeiten.